Warum Biotoppflege?
Flächen für Blühwiesen, wie Wiesen-Biotope, viele Ausgleichsflächen und sonstige für Blühwiesen vorgesehene Flächen (Achtung: hier sind nicht landwirtschaftliche Flächen zur Futterproduktion gemeint!), müssen offen gehalten, gemäht und gepflegt werden, damit die Wiesen artenreich bleiben, Neophyten und invasive Arten im Zaum gehalten werden und die Flächen nicht verbuschen und verwalden.
Das Mähgut, das als Dünger wirkt, muss abtransportiert werden, damit die Flächen ausmagern und artenreich bleiben.
Natürlich mäht man solche Flächen nicht vor und während der Blütezeit. In der Regel werden Blühwiesen nach dem Aussamen im Juli oder August gemäht. Danach können sich manche Herbstblumen noch bis Oktober entwickeln und den späten Insekten und Vögeln im Herbst als Nahrung dienen.
Flächen, die noch nicht mager genug sind, müssen ggf. auch 2 bis 3mal im Jahr gemäht werden, jeweils mit Entfernung des Mähgutes.
Hier ist maschinelle Mahd nicht möglich
Flächen, die nicht gepflegt werden, verbuschen und verwalden.
Warum nicht düngen?
Das ist die Merkwürdigkeit an artenreichen, heimischen Blumenwiesen: als botanischer Laie würde man doch erwarten, dass man viel düngen muss, damit viele, bunte Blumen wachsen! Dem ist aber in der Natur nicht so: unsere heimischen Blumen in all ihrer Vielfalt, wie z. B. die purpurrote Lichtnelke, der tiefblaue Wiesensalbei und der sonnengelbe Hornklee sowie unsere herrlichen, heimischen Orchideen gehen leider gegenüber bestimmten, konkurrenzstarken Arten, die in Fettwiesen dominieren, z. B. Weißklee, Löwenzahn oder Obergräser, unter.
Ist die Wiese aber nährstoffarm, dann haben die vielen, heimischen Blumenarten auf einmal eine Chance und können sich durchsetzen. Und dann explodiert die Wiese in Formen und Farben!
nährstoffreiche artenarme Wiese
nährstoffarme, artenreiche Wiese
Warum Mähen mit der Sense?
Viele Biotope sind für Maschinen nicht zugänglich, z. B. an Böschungen, an Gewässerrändern, oder weil sie nicht eben genug oder mit Steinen oder Bäumen durchsetzt sind.
Mit der Sense kommt man aber (fast) überall hin und kann auch Kleinflächen in schwieriger Geländelage mähen. Auch gegenüber der Motorsense hat die Hand-Sense Vorteile: sie ist leise, man kann Bäume und Zäune freischneiden ohne diese zu beschädigen und es ist auch noch gesund für den eigenen Bewegungsapparat.
Beispiele und Projekte: Biotoppflege mit der Sense
Freisinger Moos
Aufgabe: eine eingezäunte Biotop-Beobachtungsfläche außen herum freischneiden: vorher
nachher: mit der Mähmaschine kann nahe am Zaun nicht gemäht werden
Kronacker:
Fläche mit Maulwurfshügeln, Zaun und Stein mähen: vorher
nachher
Waldrand vorher
Waldrand nachher
beim Marterl: vorher
nachher